Siloreinigung und Siloentstörung einer Schüttgutspeicheranlage für die Baustoffindustrie ist zur Revision und Siloinspektion zwingend notwendig. Ziel ist diev ollständige
Siloentleerung bzw. Siloentstörung zur weitreichenden Inspektion und Zustandsermittlung. Zu diesem Zweck saugt man das verdichtete Material aus der Siloanlage und legt den stationären Austragsweg frei.
In Anlehnung an die „Hinweise für die Überprüfung der Standsicherheit von baulichen Anlagen durch den Eigentümer/
Verfügungsberechtigten“ der ARGE Bau (Bauministerkonferenz der Länder), die VDI Richtlinie 6200 „Standsicherheit
von Bauwerken - Regelmäßige Überprüfung“, der BetrSichV sowie der Information der BG RCI vom Juli/
August 20201 wird folgendes Prüfkonzeptes für die Siloanlagen vorgeschlagen:
Gefährdungen
Im Laufe ihrer Nutzung verschleißen Silos und ihre Austragseinrichtungen in Abhängigkeit von den abrasiven (d.h.
schleifenden/reibenden) Eigenschaften des gelagerten Materials unterschiedlich schnell. Hierunter kann die Dichtigkeit
der Silowandungen ebenso leiden wie die Standfestigkeit des Silobauwerks.
Die Standsicherheit wird auch durch Witterungseinflüsse wie Wind, Schnee oder stehende Feuchtigkeit beeinflusst.
Äußere Einflüsse wie etwa das Anfahren der Stützen, das Erzeugen von Unterdruck im Inneren der Behälter
beim Materialabzug oder Überdruck beim Befüllen können ebenfalls dazu führen, dass das Silo nicht mehr standfest
ist.
Weitere Gefährdungen können sich aus der Funktionstüchtigkeit der zum Betrieb des Silos benötigten Anbauteile
ergeben. Zu nennen sind hier insbesondere Überfüllsicherungen, Füllstandanzeiger, Explosionsschutzklappen, Entlüftungseinrichtungen
beziehungsweise Filterelemente.
Durch eine regelmäßige Siloinspektion sind Siloverschlüsse zu vermeiden. Siloanlagen neigen auf Grund ihrer Konstruktionsform und äußerer Einflüsse zur Rohstoffverbackung. Je nach Schüttgut bzw. Rohstoffart ist diese Verklumpungserscheinung mehr oder minder ausgeprägt. Auch tragen hygroskopische Eigenschaften dazu bei,Austragsorgane an Schüttgutspeicher zu blockieren. Sobald ein Feuchtigkeitseintrag in der Siloanlage festgestellt wird, ist es meist schon zu spät. In mancher Situation kann das jeweilige Schüttgut stark verdichten, komplett verdichten,schimmeln oder spontan entzünden. Einige anorganische Schüttgüter neigen zur Verdichtung und späteren Ausgasung z.B. Filterstäube aus der Baustoffindustrie. Bei organischen Schüttgütern ist die Gefahr der Blockadenbildung aufgrund der hygroskopischen Eigenschaften sogar noch höher. Kommt es dann zur Schimmelbildung, so hat der Kunden eine ernstzunehmende Havarie. Es gibt eine Vielzahl an Schadensbildern in Bezug auf die Schüttgutlagerung.