Siloreinigung ungelöschter Kalk (Branntkalk) Siloanlage

Siloreinigung ungelöschter Kalk (Branntkalk) Siloanlage

Siloreinigung Weißkalkhydrat / ungelöschter Kalk

Bei der Siloreinigung oder Siloinspektion von ungelöschten Kalksiloanlagen bestehen erhöhte Gefährdungen für den Anwender, welcher in die Siloanlage mit seiltechnischen Hilfs- und Rettungsmittel hineinsteigen.

Was ist ungelöschter Kalk?

Wie aus dem Krimi von einigen Fans sicherlich bekannt, zersetzt ungelöschter Kalk alle organischen Materialien.

Auszug Wikipedia:

Calciumoxid, auch gebrannter Kalk, Branntkalk, ungelöschter Kalk, Kalkerde, Ätzkalk oder Freikalk, chemische Formel CaO, ist eine weiße kristalline Substanz, die mit Wasser unter starker Wärmeentwicklung reagiert. Bei dieser Reaktion wird Calciumhydroxid (Löschkalk) nach der Reaktionsgleichung CaO + H 2 O ⟶ Ca ( OH ) 2 {\displaystyle {\ce {CaO + H2O -> Ca(OH)2}}} {\displaystyle {\ce {CaO + H2O -> Ca(OH)2}}} gebildet. Gebrannter Kalk wird in Weichbrannt-, Mittelbrannt- und Hartbranntkalk unterschieden.

Problematik im Arbeitsschutz

Kommt ein Mensch mit ungelöschtem Kalk in Kontakt, so ist die Reaktion auf feuchter Oberfläche wie dem Auge oder schweißbenetzter Haut schon nach einigen Minuten feststellbar.
Ein leichtes Kribbeln auf der Haut sind die ersten Anzeichen, welche unbehandelt zu starken bis sehr starke Verätzungen / Verbrennungen führen können.

Unbedachte Arbeitnehmer sind diesem ersten Anzeichen schutzlos ausgeliefert, wenn nicht sofort die Neutralisierung eingeleitet wird.

Die Augen sind im Umgang mit ungelöschtem Kalk besonders gefährdet. Hier genügen kleinste Spuren in der Luft, um Reitzungen zu verursachen, erhöhte Konzentrationen calzieren die Tränenflüssigkeit und können schwere Augenschäden verursachen.

Bei der technischen Anwendung am Seil, während einer Siloreinigung oder Siloinspektion kommt der Arbeitnehmer schnell ins Schwitzen. Bei unzureichender Arbeitsschutzbekleidung kann
es nach kurzer Zeit zu einer massiven Erhöhung des Haut PH Werts kommen, mit diesem alkalisierten Schweiß wird der Zerstörungsprozess auf der Haut begonnen und schreitet nur in wenigen
Minuten sehr schnell voran. Die daraus resultierenden Hautschäden müssen schnell und zwingend behandelt werden, um bleibende Hautschäden zu vermeiden.

Atemwege sind vor Branntkalk redundant zu schützen. Die Kontamination der Atemwege ist zwingend redundant zu vermeiden, da bei Beschädigung der Atemwege schwerwiegende Komplikationen eintreten können. Während sich der Anwender in der Siloanlage zur Siloreinigung befindet, herrscht ein sehr hohes Staubaufkommen, welches wiederkehrend und konsequent zu erfassen ist. Dem Mitarbeiter / Arbeitnehmer sind diverse Schutzsysteme zur Verfügung zu stellen, damit die Atemwegskontamination durchgreifend und verbindlich vermieden wird.

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Worauf der Spezialist zu achten hat!

Während der dynamischen Arbeitsschutzvorbereitung und Risikoermittlung ist das Problem des aggressiven Branntkalks zu erfassen. Rettungsdynamische Anwendungskriterien entscheiden über die Machbarkeit der Leistungsausführung. Ein angepasstes Rettungskonzept muss dem Anlagenbetreiber vorgelegt werden, da tödliche Arbeitsunfälle und Massenbergeunfälle in der Geschichte geschehen sind und in jedem Fall vermieden werden müssen. Das Rettungs- und Maßnahmekonzept ist redundant auszuführen und mit Anlagenbetreiber durchzusprechen. Der Anlagenbetreiber ist über die Risiken während der Siloreinigung vom Technischen Aufsichtsführenden aufzuklären.

Unbekannte Risikofaktoren in der Arbeitsschutz- und Rettungsbetrachtung sind im Vorfeld zu erfassen und mit dem Anlagenbetreiber durchzusprechen.

Sollte es zu einem Einsatz externer Rettungskräfte kommen, ist den Rettungskräften das Rettungskonzept zur Siloreinigung auszuhändigen, dass diese drauf Einfluss nehmen können bzw. ihre Rettungsbemühungen darauf anpassen können.

Abschließend sei erwähnt, dass es sich bei Siloreinigungseinsätze in Branntkalkanlagen um hochriskante Maßnahmen handelt, welche nur von erfahrenen Unternehmen ausgeführt werden sollten. Die Gefahr eines tödlichen Arbeitsunfalls ist nicht nur durch Absturz gegeben, sondern auch durch eine Vielzahl anderer Faktoren.

Auf die Erklärung zur Verschüttungsproblematik wird in diesem Artikel bewusst verzichtet und wird in einem gesonderten Artikel umfassend betrachtet.

Wie kann man die Gesundheitsrisiken beim Arbeiten mit ungelöschtem Kalk minimieren?

Um die Gesundheitsrisiken beim Arbeiten mit ungelöschtem Kalk zu minimieren, ist es wichtig, geeignete persönliche Schutzausrüstung (PSA) zu tragen, einschließlich Schutzbrillen, Atemschutzmasken, säurebeständige Handschuhe und Vollschutzanzüge. Regelmäßige Schulungen zur Handhabung von Branntkalk sowie klare Sicherheitsprotokolle sind ebenfalls entscheidend. Eine gründliche Reinigung der Haut nach Kontakt und sofortige Neutralisierung mit geeigneten Mitteln kann Verletzungen vorbeugen.

Welche spezifischen Ausrüstungen werden für die Siloreinigung mit Branntkalk benötigt?

Für die Siloreinigung mit Branntkalk sind spezielle seiltechnische Hilfs- und Rettungsmittel erforderlich, darunter Absturzsicherungssysteme, Atemschutzgeräte mit Partikelfiltern, staubdichte Schutzanzüge und säurebeständige Handschuhe. Zudem sind spezielle Werkzeuge und Maschinen notwendig, um den Staub effektiv zu beseitigen und die Siloinspektion sicher durchzuführen.

Wie kann ein Notfallplan für Siloreinigungen in Branntkalkanlagen aussehen?

Ein Notfallplan für Siloreinigungen in Branntkalkanlagen sollte detaillierte Evakuierungswege, Erste-Hilfe-Maßnahmen und Kontaktdaten von Notfalldiensten enthalten. Es ist wichtig, regelmäßige Übungen durchzuführen, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter die Abläufe kennen. Zudem sollten die Rettungskräfte vor Ort mit dem spezifischen Rettungskonzept vertraut gemacht werden, um im Ernstfall schnell und effektiv handeln zu können.

Welche Vorschriften und Standards gelten für die Arbeit mit ungelöschtem Kalk?

Die Arbeit mit ungelöschtem Kalk unterliegt verschiedenen gesetzlichen Vorschriften und Standards, darunter die Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV), die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) und die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS). Diese Regelungen beinhalten Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmer, Anforderungen an die PSA sowie Vorschriften zur sicheren Lagerung und Handhabung von Gefahrstoffen.

Wie können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter ausreichend geschult sind?

Unternehmen können sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter ausreichend geschult sind, indem sie regelmäßige Schulungen und Unterweisungen zur Arbeitssicherheit anbieten. Dazu gehören theoretische und praktische Trainings zu den spezifischen Gefahren von Branntkalk, der korrekten Verwendung der Schutzausrüstung sowie Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Unfällen. Zudem sollten Schulungen zur Notfallplanung und regelmäßige Übungen durchgeführt werden, um das Wissen und die Reaktionsfähigkeit der Mitarbeiter zu überprüfen und zu festigen.

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