Die Siloreinigung und Desinfektion / Nachweis- und Berichtsführung ist in unserem Unternehmen mit ca. 40% Dienstleistungsapplikation angesiedelt. Das bedeutet, ca. 40% unserer Kunden sind lebensmittelverarbeitende Betriebe in Europa. Die NT Service GmbH wird von Unternehmen angefordert, welche einen hohen Qualitätsstandard aufrechterhalten oder erreichen möchten.
Beispiel einer „fiktiven“ Anlagen- und Betriebsinspektion
Inspektionsgrund gemäß Betriebssicherheitsverordnung, Hygiene §18 Infektionsschutzgesetz
1. Einführung
Die NT Service GmbH wurde damit beauftragt, am Standort XY die betreffende und im Schreiben XY erwähnte Siloanlage mit Proteinmehlinhalt hygienegerecht nach GMP Standard zu inspizieren. Grund der Inspektion lag zum einen in einer betreiberseitig begründeten Kontaminationsannahme mit Typ Salmonella, zum anderen mit dem Ziel, dem Anlagenbetreiber bei zukünftigen Entscheidungskriterien zu unterstützen. Vor Ort traf ich mich, Matthias Natusch mit der/dem Anlagenverantwortlichen XY.
Die NT Service GmbH verfügt über sehr gut ausgebildete Fachkräfte, staatlich geprüfte Lebensmitteltechniker, interne REFA geprüfte GMP und IFS Auditoren mit jahrelanger Erfahrung im QS Bereich diverser Lebensmittelbetriebe. Dieses Know-How an fachlicher Kernkompetenz ist durch keinem bekannten Mitwettbewerber je erreicht worden. Wir stellen unsere Kernkompetenz unseren Auftraggebern zur Verfügung und wahren stets die jeweiligen Interessen, verbindlich und rechtlich vertraulich.
Gliederung und Gesichtspunkte:
1. Baustatik – wurde nicht erfasst
2. Optischer Eindruck der Anlagen
3. Werterhalt der Anlagen
4. Korrosionsverschleiß – wurde nicht erfasst
5. Gefährdungen – wurde nicht erfasst
6. Hygiene und Analyse
7. Bildanlagen und Beschreibung
8. Fazit
2. Optischer Eindruck der Anlagen
Im Zuge der Inspektion ist ein optischer Eindruck entstanden, welcher unweigerlich erkennen lässt, dass der Anlagenbetreiber einen sehr hohen Reinigungs- und Hygienestand bewusst fördert und verfolgt. Der damit verbundene gute Reinigungszustand lässt normalerweise nur geringe Hygieneeinwände zu.
Allerdings weist die Siloanlage nach Sichtung des Bildmaterials einige besorgniserregende Problemstellen auf, welche in Zukunft in jedem Fall saniert werden sollten. Auch konstruktiv ist an den Siloanlagen eine wiederkehrende und umfangreiche Anlagenreinigung z.B. des Kettenförderer nur mit komplexem Aufwand möglich, jedoch unweigerlich notwendig.
Silomaterialfördereinheit, Materialentnahmeeinrichtung, Befülleinrichtungen sind komplexe Anlagenteile, welche eine wiederkehrende und sehr sorgfältige Reinigung notwendig machen.
3. Werterhalt der Anlagen
Der Anlagenbetreiber hat sich vor etwa 3-4 Jahren 2 neue Siloanlagen aufstellen lassen. Zum jetzigen Zeitpunkt weisen beide Anlagen allerdings einen ramponierten Eindruck auf, Grund der äußeren negativen Einflussnahme ist scheinbar die betreiberseitig angeordnete „Silosäuerung“, das Benetzen und Vernebeln der Siloanlage mit Ameisensäure zum Grund der Desinfektion und Keimreduzierung. Dieses Bestreben hat allerdings starke negative Folgen für die Siloaussenwandung. Korrosive Einflüsse werden in absehbarer Zeit negativ auf die Siloaussenwandung nicht folgenlos bleiben.
Eine regelmäßige Überprüfung zeigt Ihnen die aktuelle Sicherheit und Funktionstüchtigkeit Ihrer Anlagen. Die sorgfältige Wartung verlängert die Lebensdauer und den Werterhalt Ihrer Anlagen. Sie sparen Kosten, wenn Mängel frühzeitig erkannt und behoben werden.
Dem Anlagenbetreiber sollte bewusst sein, dass eine umfangreiche Siloaussenpflege notwendig ist, um die negativen Folgen der „Säuerung“ abzuschwächen.
Abb. 1 – saure Korrosionsablagerungen an der Siloaussenanlage – durch Aussenreinigung sanierfähig.
Die Siloverschraubung ist relativ stark korrodiert.
4. Korrosionsverschleiß
5. Gefährdungen
Gefährdungen an der Siloanlage sind einmal bakteriologischer und konstruktiver sowie chemischer Natur. Für den Anlagenbetreiber sind Gefährdungen am Menschen priorisiert einzuschätzen. Gefährdungen für die Anlagensicherheit sind in der Rangfolge nachgeliefert, jedoch trifft der Anlagenbetreiber diese Entscheidung nach bestem Wissen und Gewissen selbst.
Aufgrund festgestellter Salmonellenkontamination im Verladebreich, sind negative Produktionseinflüsse praktisch auszuschließen. Kontamination am eigenen oder Fremdpersonal wurden nach Aussagen des Betreibers zum Zeitpunkt der Inspektion nicht festgestellt.
Die Kontamination betrifft ausschließlich minimale Segmente und ist örtlich begrenzt. Negative pathogene Kontaminationen im Produktionsbereich sind nach umfangreicher Quantifizierung nicht vorhanden.
Ich gehe vom Sachverhalt aus, dass der festgestellte pathogene Befund auf eine mangelnde Reinigung in der Vergangenheit zurückzuführen ist. Da der Anlagenbetreiber weder über einen Desinfektionsnachweis der Reinigungsfirma verfügt noch diese anderweitig belegen können, dass ein Eiweißfehler auszuschließen ist, kann begründet auf dieser Erkenntnis davon ausgegangen werden, dass Keimkolonien irgendwo in der Siloanlage nicht gereinigt oder desinfiziert wurden.
Bei einer fachlich fundierten Desinfektion, wird stehts die Sanitation vor der Desinfektion gewählt. Wird die sanitative Reinigung nicht entsprechend klargespült, kommt es zu einem Seifenfehler und der Desinfektionserfolg ist ebenfalls bedroht.
Eiweißfehler:
Der Eiweißfehler ist die verminderte Wirksamkeit von chemischen Desinfektionsmitteln bei Anwesenheit von Eiweißen (Proteinen) oder eiweißhaltigem Material (z. B. Blut, Serum, Eiter).
Seifenfehler:
Verminderte Wirksamkeit eines Desinfektionsmittels durch Reaktion mit Seife bzw. anionischen Tensiden, wie sie z.B. in Reinigungsmitteln vorkommen können. Daher ist immer vor der Zugabe von Reinigern zu Desinfektionsmitteln eine Verträglichkeitsprüfung zu machen.
Beim Desinfizieren gilt also die Regel: erst reinigen, dann desinfizieren. Um den Seifenfehler zu vermeiden, sollte man Reinigungsmittel und Desinfektionsmittel aufeinander abstimmen. Informieren Sie sich beim Hersteller.
Falls Sie Schaumpistolen zum Reinigen und Desinfizieren verwenden, sollten Sie sich vergewissern, dass kein Reinigungsmittel im Vorratsbehälter zurückbleibt.
Dem praktischen Anwender einer Desinfektion müssen grundsätzlich Gegebenheiten klar sein. Dem Unternehmen, welches eine Desinfektion zum Ziel der Siloreinigung anbietet, muss klar sein, dass dieses Unternehmen für zukünftige Schäden haftet, wenn die Desinfektion nicht nach dem Stand der Technik durchgeführt wurde. Dem Anlagenbetreiber kein Desinfektionsnachweis unaufgefordert auszustellen ist ebenfalls unüblich und spricht für die theoretischen Defizite des Unternehmens.
6. Fazit / Empfehlung
1. Der Anlagenbetreiber ist sehr bemüht einen umfangreich organisierten und durchgeführten Hygienestand einzuhalten. Saubere Straßen und Arbeitsgänge im Außenbereich sprechen sehr dafür.
2. Der Anlagenbetreiber sollte in Erwägung ziehen regelmäßige Personalschulung von fachkundigen Personen durchzuführen. Hier stellen wir gern entsprechendes Personal zur Verfügung. Das Personal des Anlagenbetreibers sollte auf folgende Maßnahmen hinweg geschult werden: Desinfektion und Sanitation (Eiweißfehler/Seifenfehler), Keimverschleppung für Außen- und Innenbereiche.
3. Dem Anlagenbetreiber ist ans Herz zu legen, die betreffende Siloanlage erneut reinigen und desinfizieren zu lassen. Die Siloaussenreinigung ist ebenfalls mit einzuschließen, da es hier um den Siloerhalt / Substanzerhalt geht. Im Zuge der Siloinnenreinigung und Desinfektion, ist dem Anlagenbetreiber ein umfangreicher Desinfektionsreport zu übergeben, welcher nachweisbare Schritte der Desinfektion aufschlüsselt und nachweist. Die Desinfektion ist durch ein Fachbetrieb auszuführen, welche die entsprechende Eignung besitzt und gleichzeitig gereinigte und desinfizierte Flächen über ATP Messung negativ bewerten kann.
4. Wiederkehrende Bewertungen seitens der Betreiber QS sind wichtige Schlüsselelemente in einer hygienegerechten Betriebsführung. Der QS können halbquantitative Schnellprüfmittel zur Verfügung gestellt werden, um noch schneller auf etwaige Gefährdungen im Kontaminationsfall reagieren zu können.
Wie oft sollte eine Siloanlage gereinigt und desinfiziert werden?
Die Häufigkeit der Reinigung und Desinfektion hängt von der Art des gelagerten Materials und den betrieblichen Anforderungen ab. Für lebensmittelverarbeitende Betriebe empfehlen wir regelmäßige Intervalle, die den HACCP-Richtlinien entsprechen, um Kontaminationen und Hygieneprobleme zu vermeiden. Ein- bis zweimal jährlich ist in der Regel ein guter Richtwert.
Welche Methoden werden bei der Desinfektion von Siloanlagen verwendet?
Es gibt verschiedene Desinfektionsmethoden, die je nach Art der Verunreinigung und Material des Silos eingesetzt werden können. Dazu gehören chemische Desinfektion mit Desinfektionsmitteln, thermische Desinfektion durch Heißwasser oder Dampf, und mechanische Reinigung durch Bürsten und Saugen. Die Wahl der Methode erfolgt individuell und angepasst an die spezifischen Anforderungen der Anlage.
Welche Vorteile bietet eine regelmäßige Siloreinigung für Lebensmittelbetriebe?
Eine regelmäßige Siloreinigung bietet zahlreiche Vorteile, darunter die Vermeidung von Kreuzkontaminationen, die Einhaltung gesetzlicher Hygienevorschriften, die Verbesserung der Produktqualität und die Verlängerung der Lebensdauer der Siloanlagen. Zudem wird das Risiko von Betriebsunterbrechungen und Rückrufaktionen minimiert.
Wie wird die Desinfektion von Siloanlagen dokumentiert?
Die Desinfektion wird durch detaillierte Berichte und Nachweise dokumentiert. Diese umfassen die verwendeten Reinigungs- und Desinfektionsmittel, die durchgeführten Methoden, die Ergebnisse von Hygienetests und ATP-Messungen sowie Fotos und Beschreibungen der gereinigten Bereiche. Diese Dokumentation ist wichtig für Audits und Qualitätskontrollen.
Welche Schulungen bietet die NT Service GmbH für die Siloreinigung und Desinfektion an?
Die NT Service GmbH bietet umfangreiche Schulungen für Mitarbeiter in lebensmittelverarbeitenden Betrieben an. Diese Schulungen umfassen die Themen Desinfektion und Sanitation, Umgang mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, Erkennung und Vermeidung von Eiweiß- und Seifenfehlern sowie Maßnahmen zur Keimvermeidung und -kontrolle. Ziel ist es, die Mitarbeiter auf den neuesten Stand der Technik und Hygienevorschriften zu bringen.